04.11.2020
Die eindrückliche Geschichte eines Jungen, der in einem Kinderheim aufgewachsen ist, das seit vielen Jahren durch die Inter-Mission unterstützt wird - erzählt von Frieda McRae.
"Ich habe eine Geschichte.
Soll ich meine Geschichte erzählen?
Ich liebe es, meine Geschichte zu erzählen; es inspiriert mich so sehr."
Raghav
Ich bin Raghav und dies ist meine Geschichte. Der Bundesstaat Punjab liegt im Nordwesten Indiens, grenzt an Pakistan und ist reich an Landwirtschaft. Es gibt riesige Felder, grosse Mähdrescher und Landmaschinen, wie man sie in anderen Staaten selten findet. Der Bundesstaat Uttarakhand ist bekannt als "der Bergstaat", weil sich der Himalaya aus ihm erhebt. Seine Hauptstadt heisst Dehradun. Die Bergbewohner sind stolz darauf, in schattigen Tälern und sonnenbeschienenen Schneehöhen zu leben. Uralte Dörfer liegen versteckt, tief in den steilen und sich verschiebenden Gipfeln des Himalaja. In diesen Bundesstaaten, Punjab und Uttarakhand, begann meine Geschichte, bevor ich geboren wurde.
Mein Grossvater stammte aus Punjab und war wohlhabend, weil er Land und Kühe besass. Aber mehr als das: Er hatte eine Rente von der Armee. Meine Grossmutter starb früh und überliess ihm die Verantwortung für die Erziehung ihres kleinen Sohnes. Mein Grossvater war ein unverantwortlicher Vater. Anstatt seinen Sohn zu unterrichten und zu disziplinieren, verwöhnte er ihn, und dieser verwöhnte Mann wurde mein Vater. Ich nehme an, mein Grossvater war als alleinerziehender Vater überfordert oder er wollte nicht so viel Zeit in die Erziehung investieren. So waren Grossvaters schlechte Angewohnheiten das, was mein Vater gesehen und geprägt haben.
Mein Vater hatte die Möglichkeit zur Schule zu gehen, aber er hat sich nicht dafür interessiert. Er vergeudete seine Kindheit damit, so wenig wie möglich zu tun. Als Erwachsener verbrachte er seine Zeit damit, zu trinken und anderen schlechten Gewohnheiten nachzugeben, wie es sein eigener Vater getan hatte. Als mein Vater älter wurde, wollte mein Grossvater, dass mein Vater heiratet. Das war notwendig: Wer sonst konnte sich um die Felder, die Kühe und den Haushalt kümmern?
Mein Grossvater arrangierte seine Heirat mit einem Mädchen aus der Stadt Dehradun. Ihr Vater starb, als sie noch sehr jung war, und ihre Mutter musste sich um acht Töchter und zwei Söhne kümmern. Die Last, ihre Kinder aufzuziehen und den Haushalt zu führen, war enorm. Für acht Töchter eine Heirat zu arrangieren ist für eine arme Witwe eine sehr herausfordernde und teure Aufgabe. Sie versuchte, ihren Töchtern die besten Ehen zu bieten, die sie sich leisten konnte. Aber das ist nicht einfach. Das Hochzeitsfest und die Mitgift sind teuer. So wurde für meine Mutter ein Mann im Farmland im Bundesstaat Punjab gesucht, das war wesentlich günstiger.
Kühe sind heilig, laufen frei durch die Strassen von Dehradun und fressen jeden Müll, den sie finden. Als meine Mutter, ein Stadtmädchen, auf der Farm meines Grossvaters im Punjab ankam, wurde von ihr direkt erwartet, dass sie sich allein um Kühe, Getreide, Land und den ganzen Haushalt kümmert. Da sie noch nie zuvor auf einer Farm gelebt hatte, biss sie die Zähne zusammen und lernte schnell – sie hatte keine andere Wahl.
Unsere kleine Familie wuchs schnell: Meine Eltern bekamen drei Söhne. Mein ältester Bruder musste nie in Armut leben, die sich bald in unser Leben einschlich. Mutter war von Anfang an klug und wollte, dass wenigstens einer von uns eine gute Ausbildung erhält. Sie überzeugte meinen Vater, meinen ältesten Bruder bei seiner Grossmutter mütterlicherseits wohnen zu lassen. Vater stimmte zu, und weg war mein Bruder. Dehradun ist eine Stadt, die für Schulen und gute Bildung bekannt ist. Und so gab es nur noch meinen Bruder Akash und mich, die bei meinen Eltern in Punjab lebten. Unsere Wohnsituation war überhaupt nicht in Ordnung und verschlechterte sich täglich.
Soweit ich mich zurückerinnern kann, gingen mein Vater und mein Grossvater jeden Tag morgens aus dem Haus und kamen am Abend erst sehr spät zurück. Aber was machten sie den ganzen Tag? Sie versoffen ihre Tage - sie versoffen die ganze Rente und als sie aufgebraucht war, fingen sie an, Geld von ihren Freunden zu leihen, um weiter zu trinken. Schliesslich bekamen sie auch von ihren Freunden kein Geld mehr. Papa und Grossvater wurden "entlarvt": Sie hatten sich von allen, die sie kannten, Geld geliehen, und so war auch dieser Brunnen "ausgetrocknet". Dann begannen sie, schrittweise unser Vieh und Land zu verkaufen, bis nichts mehr übrig blieb. Was übrig blieb war eine sehr verarmte Familie.
Akash und ich gingen in die Dorfschule, die etwa sechs Kilometer von unserem Haus entfernt war. Bereits als vierjährige absolvierten wir den Schulweg zu Fuss. Unser Vater kaufte uns ein kleines Heft, in das wir in der Schule unsere Notizen machen konnten. Nach zwei oder drei Tagen war es bereits gefüllt. Unser Vater zwang uns weiterhin in die Schule zu gehen, auch wenn wir kein Heft mehr für unsere Notizen hatten. Wenn der Lehrer sah, dass wir mit leeren Händen auftauchten, schickte er uns sofort wieder nach Hause. Wir gingen Hand in Hand zurück zu unserem Vater. Wütend sagte er, wir sollten in den Laden gehen und ein neues Exemplar kaufen. Langsam machten wir uns wieder auf den staubigen Weg zurück zur Schule. Aber auch an Tagen, an denen wir mit einem Notizheft in der Schule ankamen, wurden wir aus unterschiedlichen Gründen wieder nach Hause geschickt, z.B. weil uns unser Vater kein Schulgeld mitgegeben hatte. Fast jeden Tag liefen wir diese sechs Kilometer zweimal am Tag hin und zurück. Irgendwann hatten wir es satt, Tag für Tag hin- und herzulaufen und uns vor allen Leuten zu blamieren. Uns blieben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wurden wir durch die Forderungen unseres Lehrers gedemütigt oder wir bekamen die Ablehnung und Wut unseres Vaters auf unserem Hintern zu spüren.
Meine Mama arbeitete Tag und Nacht, mein Papa half nie. Bereits als Kinder durchschauten wir die Situation bei uns zu Hause. Wir fühlten uns hilflos und krank. Jeden Tag beteten wir, dass der Abend nicht kommen möge, denn wenn es Abend wurde, kam unser Vater betrunken nach Hause. Das war die schlimmste Tageszeit. Wenn Papa heimkam, dachte er immer, Mama bräuchte eine Tracht Prügel. Wenn er sie schlug, hatten wir grosse Angst. Manchmal sagte unser Vater, wir sollten uns in die Ecke stellen. Aber viele Male wurden wir auch mitgeschlagen. Es war schrecklich: Unsere Mutter arbeitete den ganzen Tag wie eine Sklavin und wurde dann jede Nacht dafür bestraft. Aber unsere Mutter liebte uns und machte sich mehr Sorgen um meinen Bruder Akash und mich als um sich selbst. Sie war machtlos, etwas an der Situation zu verändern. Diese abendlichen Schläge waren unsere grösste Angst. Mamas grösste Angst war aber, dass wir später wie unser Vater würden, wenn sich nichts ändert. Diesen Gedanken konnte sie nicht ertragen.
Die Angst trieb unsere Mama zu einer sehr mutigen und kühnen Entscheidung. Sie beschloss zu fliehen. In ihrer Verzweiflung wurde ihr klar, dass sie diese Situation nicht für den Rest ihres Lebens ertragen wollte. Im Bundesstaat Punjab war es üblich, dass das Geld nicht bei den Frauen, sondern nur bei den Männern aufbewahrt wird. Die einzige Möglichkeit, an Geld zu kommen, bestand für Mutter darin, es heimlich zu beschaffen. Ich weiss nicht, wie sie es tat. Sie begann langsam, hier und da etwas zur Seite zu legen. Nachdem sie etwa 200 Rupien zusammen hatte (Fr. 2.50), machte sie sich aus dem Staub. Eines zügigen, nebligen Wintermorgens vor Sonnenaufgang schlich sie sich leise zu unseren Betten, schüttelte uns sanft wach und flüsterte "Steht auf und zieht euch an". Im Nu hatte sie uns so schnell wie möglich aus dem Haus gehetzt. Unser Ziel war Dehradun.
Ängstlich und panisch schaute Mama ständig über ihre Schulter, während sie uns auf dem Weg zum Busbahnhof schob und schob. Sie war erleichtert, als wir bei der Haltestelle angekommen waren, aber der Bus war noch nicht da. Die Wartezeit schien endlos zu sein. Wir konnten fast jeden Atemzug zählen als plötzlich geschah, was Mama am meisten fürchtete - Papa erschien. Es war schrecklich. Wir hatten ihn noch nie so wütend gesehen, und es kam zu einem grossen Streit. Unser Vater zerrte uns zu sich, während unsere Mutter uns zu sich zurückzog. Vater schrie: "Lass die Kinder bei mir! Geht, wenn du gehen willst!" Er schlug mit seinen Fäusten hart auf Mama ein. Nach kurzer Zeit konnte Mama nicht mehr. Sie glaubte, uns verloren zu haben, und begann zu weinen. Es war mehr, als sie ertragen konnte. Völlig überraschend tauchte aus dem Morgennebel ein Mann aus dem Nichts auf, der eine Art offizielle Uniform trug. Er trat durch den dichten Nebel näher an uns heran und fragte meinen Vater: "Was passiert hier? Warum schlägst du sie?" Mama weinte und erzählte ihm alles.
Trotz der Intervention und der plötzlichen Ablenkung liess Vaters Wut keineswegs nach, und er wiederholte scharf: "Diese Jungs kommen mit mir!" Der Kampf entbrannte von neuem und Mama und Papa gingen erneut mit den Fäusten aufeinander los. Der uniformierte Mann ging nicht weg, sondern griff bestimmend ein: "Kämpft nicht mehr! Fragt die Jungs, mit wem sie gehen wollen."
Bevor Akash und ich realisierten was passierte, schlug Papa uns hart ins Gesicht und fragte: "Mit wem wollt ihr gehen?" Sein Ziel war es, uns so zu verängstigen, damit wir nichts mehr sagten, ausser der Antwort, die er hören wollte. Teilweise erreichte er, was er wollte. Wir waren total eingeschüchtert und hatten schreckliche Angst!
Mama starrte uns sehr besorgt an. Sie befürchtete, wir würden der Angst nachgeben und Papa die falsche Antwort geben. Wir waren sehr eingeschüchtert. Wir hatten Angst, irgendeine Antwort zu geben und wieder geohrfeigt zu werden. Minutenlang waren wir nicht fähig zu sprechen. Eine Zeitspanne, die uns half, unsere Gedanken und unseren Mut zu sammeln. Endlich sprachen wir beide zusammen - wir wollten mit unserer Mutter mitgehen.
Papa explodierte und wurde hysterisch, aber der uniformierte Mann sprang dazwischen und hielt Papa davon ab, Mama und uns weiter zu verletzen. Endlich fuhr der Bus vor. Als er zum Stehen kam, sorgte der Mann dafür, dass wir drei - ohne Vater - im Bus sassen. Immer wieder habe ich mich gefragt, wer dieser Mann war. Vielleicht ein Engel? Für uns war er wirklich ein Engel. Er tauchte aus dem Nebel auf, wie ein Engel, der aus dem Himmel kam. So kamen wir nach Dehradun und wohnten ab da bei unserer Oma.
Eines Nachts, als ich sieben Jahre alt war, kam Papa nach Dehradun. Nichts hatte sich geändert. Ein weiterer grosser Kampf fand im Haus der Grossmutter statt. Jemand rief die Polizei und der häusliche Streit eskalierte. Mein sehr betrunkener Vater fing an, alle zu schlagen, sogar die Grossmutter. Er versuchte, Akash und mich zu packen, um uns zurück in den Punjab zu zerren. Spät in der Nacht stellte uns die Polizei wieder die gleiche Frage: "Bei wem wollt ihr sein? Wir sagten beide: "Bei unserer Mutter!" Die Polizei sagte Papa, er solle so schnell wie möglich zurück nach Punjab fahren. Er soll zur Busstation gehen und falls zu dieser späten Stunde kein Bus mehr fährt, mit dem ersten Bus früh am morgen abreisen.
Aus Angst, dass er nicht ohne Akash und mir abreisen würde, überlegte sich Mutter einen Plan: Sie weckte uns früh am morgen und flüsterte uns mit leiser Stimme: "Kommt nicht allein von der Schule heim. Wartet, bis ich euch abhole. Wenn euer Vater abgereist ist, werde ich euch abholen. Schnell, geht jetzt." Akash und ich hatten grosse Angst. Die Schule war weit weg von zu Hause, und nach dem Unterricht mussten wir lange warten. Es wurde immer später und so beschlossen wir, das Schulgelände zu verlassen und uns in den Büschen auf dem Weg zu verstecken. Wir hatten schreckliche Angst, dass unser Vater plötzlich auftaucht und uns packt. So wurde es drei Uhr, und wir sassen immer noch unter dem Busch. Es wurde vier Uhr, und wir sassen immer noch unter dem Busch. Es war fünf und sechs Uhr, und wir sassen immer noch unter dem Busch. Mama hatte uns deutlich gesagt, wir sollten nicht alleine nach Hause kommen. Unterdessen machte sich aber die ganze Familie Sorgen um uns, und alle suchten nach uns. Schliesslich erschien Mamas Gesicht unter dem Busch, und sie zog uns mit einer Schelte heraus, die eher einer Umarmung und einem Kuss glich.
In Grossmutters Haus in Dehradun wohnten auch vier unverheiratete jüngere Schwestern meiner Mutter. Nach einem Monat begann der Klatsch: "Wie kann ein verheiratetes Mädchen so lange mit ihren Kindern in ihr Haus zurückkommen?" Sie redeten sehr grob und direkt mit Mama.
Für unsere Grossmutter war es wirklich nicht einfach, sich um so viele Menschen zu kümmern. So begann unsere Mama bald, Arbeit zu suchen. Sie traf Ausländer, die eine behinderte Tochter hatten und jemanden suchten, der sich um sie kümmerte. Endlich hatte sie eine Arbeit gefunden! Wir konnten ein Zimmer mieten, aber aus irgendwelchen Gründen mussten wir schon bald wieder ausziehen. Das erging uns über mehrere Jahre so, fast jeden Monat.
Papa war unterdessen wieder in den Bundesstaat Punjab zurückgekehrt. Und uns gelang es endlich, ein Miethaus zu finden, in dem wir für das nächste Jahr bleiben konnten. Aber die Schulgebühren stiegen und finanziell wurde es für unsere Mutter schwieriger, da sie operiert werden musste. Das Geld wurde immer knapper. Nicht ein einziges Mal hatte Papa uns Geld gegeben. Zwar waren wir glücklich, von ihm getrennt zu sein, aber wir hatten ein hartes Leben.
Die Ausländer, für die Mutter arbeitete, ermutigten sie, uns in einem Kinderheim in einem kleinen Dorf ausserhalb von Dehradun anzumelden. Mama konnte den Gedanken nicht ertragen, uns jemandem anderen zu überlassen. Vielleicht könnte sie ja mehr Geld verdienen, wenn sie mehr arbeitete?
Ihre Arbeitgeber berieten und ermutigten sie weiterhin und betonten die Vorteile für ihre Jungs, wenn sie uns in dieses Heim anmelden würde. Schliesslich war sie dazu bereit, wenigstens das Heim zu besichtigen. Ihr Arbeitgeber kamen mit und so gingen wir zusammen mit ihnen da hin. Was sie sah, machte ihr klar, dass uns dieses Kinderheim die Möglichkeit gab, in Würde aufzuwachsen und ausgebildet zu werden. Die Ausländer setzten sich für uns ein und so wurde mit dem Kinderheim vereinbart, dass wir aufgenommen werden.
So kam es, dass wir dort aufgewachsen sind.
Heute habe ich verstanden, dass die eigene Persönlichkeit durch Lebenserfahrungen reift und nicht aus einem Buch oder aus Erzählungen einer Person gelernt werden können. Die Lektionen, die wir gelernt haben, sind trotz der schwierigen Lebensumstände das Beste Geschenk, dass Gott uns gemacht hat. Es ist ein Zeugnis davon, wie Gott in unserem Leben wirkt. Jedes Mal, wenn ich jemandem meine Geschichte erzähle, fühle ich mich ermutigt. Ich bin überwältigt, wie Gott mich aus meiner körperlichen, geistigen und spirituellen Armut befreit hat und in meine gegenwärtige Situation gebracht hat. Ich habe viel aus meiner Vergangenheit gelernt. So wurde ich durch Gott eine reife Persönlichkeit, durch die ich andere fördern und selber daran wachsen kann.
Immer wenn ich am Wochenende nach Hause zu meiner Mutter gehe, ist sie sehr, sehr aufgeregt. Sie sagt: "Wann immer du kommst, ist es, als käme ein Licht in unser Haus." Wenn ich mit meiner Mutter und meinem ältesten Bruder zusammensitze und eigentlich schlafen gehen möchte, kommt mir etwas in den Sinn und ich rede mit ihnen über Gott bis 24 Uhr oder 1 Uhr morgens. Sie haben so viele Fragen und so viele Zweifel: "Wenn es Gott gibt, warum passieren uns dann so schlimme Dinge? Sie sagen mir: "Raghav, wenn du bei uns bist, verändert sich die Atmosphäre total." Sie schauen dann keine DVD oder schalten auch den Fernseher nicht ein. Mama sagt, dass sie sehr, sehr glücklich ist. Und Papa wohnt jetzt auch zu Hause bei Mama. Er macht uns keine Probleme mehr - eine wunderbare Antwort auf viele, viele Gebete.
Raghav (Name geändert) ist verheiratet und Lehrer in Indien. Er betrachtet es als Privileg zu unterrichten. Er ist stolz darauf, an derselben Schule zu arbeiten, an der er aufgewachsen und selber zur Schule gegangen ist. Er unterrichtet sein Lieblingsfach: Mathematik. In anderen Fächern fiel ihm das Auswendiglernen schwer, aber Mathematik war berechnend, und es machte für ihn Sinn. Die Schüler lieben Raghav und nennen ihn den "Helden der Schule"! Er lehrt auch "Life Skills" (Lebenskompetenzen), das einzige Fach, das er noch mehr liebt als Mathematik. Dieses Fach ist genau das, was sein Titel sagt: Leben mit Sinn und Ziel. Raghav sagt: "Ich kann nur weitergeben und teilen, was mir Gott durch mein Leben gegeben hat.
Frieda und Ken McRae wurden beide in Indien Nachfolger von Jesus Christus. Seit 1974 leben und arbeiten sie in Indien mit Kindern und Jugendlichen. Ihre Arbeit hat sich im Laufe der Zeit zu einer Schule mit 850 Schülerinnen und Schülern und einem Kinderheim für Jungs entwickelt. Sie setzen sich leidenschaftlich dafür ein, dass Menschen ihre persönlichen Lebensziele erkennen und auch erreichen. Das Motto ihres Werkes lautet "Living in Love" (Leben in Liebe) und genau dies tun sie. Frieda ist Komponistin und Schriftstellerin neben vielen anderen Projekten, die sie gemeinsam begonnen haben. Die Inter-Mission Schweiz unterstützt ihre Arbeit seit vielen Jahren durch Kinderpatenschaften und Projektbeiträge.
Die Geschichte von Raghav in Englisch und weitere Texte von Frieda McRae sind auf ihrer Homepage (https://friedamcrae.com) zu finden.